Wie viel grüner ist tatsächlich ein E-Auto oder Plug-in-Hybrid gegenüber Verbrennermodellen? Eine oft gestellte Frage. Und tatsächlich ist die Elektroauto-Klimabilanz gegenüber Verbrennern bereits jetzt deutlich besser. Das zeigt eine neue ICCT Studie.
Elektroauto-Klimabilanz: knapp 70 Prozent weniger Emissionen
Das International Council on Clean Transportation (ICCT) zeigt es in einer aktuellen Studie schwarz auf weiß: Die Elektroauto-Klimabilanz von neu zugelassenen E-Autos gegenüber vergleichbaren neuen Benzinern ist um 66 bis 69 Prozent besser.
In den kommenden Jahren verbessert sich der Wert noch weiter. Im Jahr 2030 erhöht sich der Emissionsvorteil gegenüber Verbrennern auf 74 bis 77 Prozent. In den folgenden Jahren ist eine Steigerung auf bis zu 81 Prozent möglich. Voraussetzung ist, dass der Anteil an erneuerbaren Energien im Strommix kontinuierlich steigt. Somit verbessert sich stetig die E-Auto-Klimabilanz.
PHEVs weniger stark in der Realität
Vom Papier her wirken Plug-in-Hybride ebenfalls sehr grün. Doch in der Realität ist der Kraftstoffverbrauch höher als in den offiziellen Verbrauchswerten. Verglichen mit Benzinern gibt es bloß eine Ersparnis von 25 bis 27 Prozent. Kein Vergleich zur Elektroauto-Klimabilanz.
Noch niedriger liegt der Wert bei sogenannten Hybridfahrzeugen (Unterschied Hybrid und Plug-in-Hybrid). Der Verbrauch an Emissionen ist knapp 20 Prozent geringer als bei Benziner- und Diesel-PKWs.
Vorsicht bei Treibstoffmischungen
Ganz anders sieht es bei den sogenannten E-Fuels aus, sogenannte Fahrzeuge mit synthetischen Kraftstoffen. Diese verursachen hauptsächlich sehr hohe Produktionskosten und tragen damit kaum zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs bei.
Auch die Beimischung von Biokraftstoff verringert die Emissionen kaum. Selbst dann nicht, wenn bis 2030 die Biokraftstoffe ausschließlich aus abfall- und reststoffbasierten Rohstoffen bestehen.
Am umweltschädlichsten sind aber Fahrzeuge mit komprimiertem Erdgas. Hier liegen die Verbrauchswerte sogar über denen von Benzinern und Dieselfahrzeugen.
ICCT Studie stützt EU-Pläne
Die aktuelle ICCT Studie um die Klimabilanz der E-Autos stützt dementsprechend die Pläne der Europäischen Union. Die Studie empfiehlt, die Neu-Zulassungen von Verbrennern zwischen 2030 bis 2035 auslaufen zu lassen.
Ziel muss es sein, bloß noch Technologien mit einer starken Dekarbonisierung für den Straßenverkehr zu verwenden. Das sind zum einen E-Autos mit Strom aus erneuerbaren Energien. Zum anderen Brennstoffzellen-PKWs die grünen Wasserstoff nutzen. (CM)
Zur ICCT Studie:
Im Rahmen einer ICCT-Studie wurde eine Lebenszyklusanalyse (LCA) der THG-Emissionen von Pkw verschiedener Antriebssysteme und Kraftststoffarten durchgeführt. Analysiert wurden Fahrzeuge mit:
- Verbrennungsmotoren
- Hybrid-Elektrofahrzeuge
- Plug-in-Hybrid Fahrzeuge
- Elektrofahrzeuge
- Brennstoffzellenfahrzeuge
Ebenfalls untersucht wurden verschiedene Kraftstoffarten und Energiequellen wie:
- Benzin
- Diesel
- Erdgas
- E-Fuels
- Wasserstoff
- Elektrizität
Die komplette Studie gibt es hier.